Herrenbach – Textilviertel Augsburg
Augsburg – Zentrum der europäischen Textilindustrie 1909 wurde Augsburg zur Großstadt erhoben und ist heute mit über 264.000 Einwohnern nach München und Nürnberg die drittgrößte Stadt in Bayern, Uni- versitätsstadt, Sitz der Regierung von Schwaben und ein bedeutender Wirtschafts- Standort. Bereits 1759 wurde die erste Manufaktur für Kattunverarbeitung gegründet und um 1870 zählte man in Augsburg und Umgebung nicht weniger als 19 Spinnereien, Webereien, Bleichereien und wollverarbeitende Betriebe. Eine gute Infrastruktur ist heute der wichtigste Standortfaktor. Augsburg ist durch zwei Anschlussstellen an die Autobahn A8 München-Stuttgart angebunden. Außerdem ist Augsburg Knotenpunkt von vier Bundesstraßen: Die B2, B10, B17 und B300 führen in Nord-Süd- beziehungsweise Ost-West-Abgerundet wird die gute Infrastruktur noch durch den Augsburger Flughafen, von dem aus sowohl nationale als auch internationale Flüge starten.
Das Platzangebot innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern war jedoch längst zu gering geworden. So entstanden ab Mitte des 19. Jahrhunderts im Osten der Altstadt im Stadtteil Herrenbach repräsentative Fabrikbauten wie das „Fabrik- schloss“ oder der “Glaspalast”, aber auch Arbeitersiedlungen. Die erste dieser Werkskolonien wurde 1896 errichtet und schon 1910 waren die Quartiere auf 21 Häuser mit 300 Wohnungen in Proviantbach-Viertel angewachsen.